Matteo Uggeri & Mourning Dove – Does The Moon Not Dream

Uggeri si è intanto anche cimentato nell’ennesima personale collaborazione, questa volta con Mourning Dove per “Does The Moon Not Dream“.  Una combutta, naturalmente svoltasi a distanza, intergenerazionale, Matteo ha infatti il doppio dell’età della titolare della sigla di natali statunitensi, Elena Botts, invero più nota per un’attività poetica che ha avuto negli ultimi anni riconoscimenti non indifferenti ben più ampi rispetto ad una discografia vivacemente prolifica ma sparsa tra cassette e non formato. Lunga la lista degli ospiti, ben otto, tra violoncello, fiati, archi e mandoloncello, seppure per lo più presenti in una veste di pronunciata discrezione, quasi volesse essere preservato con cura il punto di partenza del progetto, le liriche e la voce della ragazza, come d’altronde subito s’intende dall’incipit Modular, narrazione sconfortata alla Lunch, e picchi acuti, con chitarra. Sospesa ed eterea Ghosts of Sand, sino ad un finale inquietante in cui dominano piano e sparsi rumori, costante l’alternanza tra il recitato, a tratti vagamente roco sullo scuro drone su cui si edifica Our Lady, in An Eleven Hour Sleep, l’unico episodio che si concede a ritmiche cadenze, emotivamente distaccato nelle tenebre di Bushwick, e il cantato, in Mare aperto, quasi solo voce sull’acqua sino a metà percorso, quando sopraggiunge il violino, e nella pur severa Bella ciao, dai contorni minacciosi e con rumoroso, trapanante, intermezzo.

(7)

Paolo Bertoni  (Blow Up 280) Settembre 2021 

 

We know Matteo Uggeri from the previous occasions I reviewed his work. Here he teams up with Mourning Dove, behind which we find Elena Botts. I believe she is from Washington, and she delivers lyrics and vocals on this release, while Uggeri is responsible for sounds, composing and mixing. The cover further lists a bunch of players, whose names don’t mean much to me, and they add guitars, cello, trombone, trumpet, mandocello, piano, violin, and bass. Botts’ vocals are somewhere halfway between recitation and singing; singing, humming, with and without words, whereas the narration is dreamy; just like the music, made to fit those dreamy thoughts by Botts. Uggeri adds quite a bit of field recordings and delves from his archives whatever instruments are needed for a section, so there are pieces with a dominant trumpet bit (with a lot of reverb to suggest more atmosphere; as if we weren’t aware) or bass or well, you get my drift. The voice is quite upfront in the mix, which is not something I am a big fan of when it comes to narration. With singing, I can agree, but with a story, I am not so convinced. How often would you play a release with such narration? I, for one, am a person who is not the biggest fan when it comes to such story-telling releases; I am sure I wrote this before. I quite enjoyed the darker soundscapes, the nocturnal glow if you will, that this music has, works quite well on a final day of springtime.

Frans de Waard  (Vital Weekly 1287)

 

In heutigen Zeiten ist es ja nichts besonderes mehr, wenn Musiker über Kontinente hinweg zusammenarbeiten, ohne sich dabei jemals persönlich zu begegnen. So war das auch bei dem jüngsten Projekt des Mailänder Musikers Matteo Uggeri (u.a. Sparkle in Grey) mit der in Washington, DC beheimateten Stimmkünstlerin Elena Botts, die unter dem Künstlernamen Mourning Dove aktiv ist. Das Ergebnis dieser Zusammenarbeit erschien im Mai 2021 unter dem Titel Does the Moon Not Dream.
Elena Botts nahm eine Reihe von gesprochenen und gesungenen Texten auf, häufig draußen, während sie durch Straßen und Felder spazierte. Matteo Uggeri arrangierte diese mit den Klängen verschiedener Mitmusiker, zu denen auch seine Bandkollegen von Sparkle in Grey gehören.
Trotz der recht erklecklichen Anzahl an Musikern sind die Stücke äußerst karg, geradezu spartanisch arrangiert. Und mancher würde die hier zu hörenden Klänge vielleicht gar nicht als Musik bezeichnen wollen. Impressionistische Klangskizzen, mit diesem Begriff könnte man versuchen zu beschreiben, was den Hörer erwartet. Melodie und Rhythmus im üblichen Sinne sucht man meist vergebens. Manchmal sind es einzelne, wie hingeworfene Töne eines Saiteninstruments oder des Klaviers, noch unterlegt mit einer Art Klangteppich aus nicht immer eindeutig zu identifizierenden Geräuschen, manchmal klagt eine einsame Violine oder aus der Ferne erklingt ein Blasinstrument. Auch knarrendes Holz und tropfendes Wasser sind bisweilen auszumachen. Alles in extrem reduziertem Tempo, nie wird wird es wild oder laut, trotzdem bleibt die Musik durchweg sperrig.
Elena Botts’ Stimme fügt sich nahtlos in diese eigenartige Klangwelt ein. Häufig klingt sie wie ein geisterhaftes Raunen, das aus einer anderen Welt zu kommen scheint; vor allem, wenn sie mit hoher Stimme singt wie etwa in Ghosts of Sand.
Vergleiche sind schwierig zu nennen. Es besteht eine gewisse Wesensverwandtschaft zum Postrock von Bark Psychosis oder den späten Talk Talk, allerdings klingt diese Musik nicht nur noch reduzierter, sie ist auch wesentlich sperriger. Ein kurzes, aber intensives Hörerlebnis, das freilich erarbeitet werden will. Auf Bandcamp kann man das Album probehören.

Jochen Rindfrey  (BabyBlaue Prog-Reviews)  22/05/2021

 

Dass die Zusammenarbeit zwischen Matteo Uggeri und der Autorin Elena Botts alias Mourning Dove so spontan zustande gekommen ist wie es in den Liner Notes ihres gemeinsamen Albums “Does The Moon Not Dream” heißt, mag man sich kaum vorstellen. Meist sanfte Sounds verschiedener Umgebungen und Klangfarben, die bei genauerem Hören eine vielfältige Stimmungspalette entfalten, entspanntes Fingerpicking, stimmungsvolle Pianoparts und wehmütige Streicher, in ernsten Tönen vorgetragene Poesie und ein jazzig eingefärbter Sopran: All dies und einiges mehr fügt sich derart passgenau zum Narrativ eines musikalischen Hörspiels zusammen, dass man die dirigierende Hand einer alles im Griff habenden Personen vermutet. Umso schöner, wenn sich so etwas spontan ergibt.
Die ruhige Gangart, mit der das Album startet, sollte nicht hinwegtäuschen über eine unterschwellige Aufgewühltheit, die nie ganz aus der Musik verschwindet und mit einem gewissen stoischen Charakter in den Dialog tritt. Im Opener, dessen Titel “Modular” bestens zu seinem kollagenhaften Charakter passt, gibt entspanntes, fast pastorales Gitarrenpicking den Hintergrund für den Sound zielgerichteter Schritte, für ein sanft leuchtendes Dröhnen, das bei genauerem Hinhören eher aufgeweckt als entspannt anmutet – und für eine fragile Stimme, die fast erschöpft eine Wahrnehmung beschreibt, die die so fragmetiert anmutet wie die Puzzelteile der Musik. Alles wirkt auf spröde Art organisch, auch der wie von einer alten Shellackplatte anmutende Sporan, der in “Ghosts of Sand” überleitet und diesem – entrückt, verschwommen und abgehoben im besten Sinne einen weitaus songhafteren Zug verleiht.
Jeder der Tracks ist voller kleiner klanglicher und atmosphärischer Ideen: Auf Samples basierende Perkussion, die durch manche Stücke peitscht, mäandernde Sounds aus dem Fundus indischer Instrumente, glasklare Pianotupfer, Wind und quietschende Türen. Gedämpfte Bläser in “Bushwick”,  Straßensounds in “An eleven Hour Sleep”, tropfendes Nass in dem berührenden “Mare Aperto” und “Bella Ciao“, von dem ich nicht sagen kann, ob es mehr als nur von Titel her auf das bekannte Partisanenlied bezug nimmt. Orientalisierende Gitarren in “Our Lady” von keinem geringeren als My Dear killer. Dann immer wieder die erschöpfte und doch resolute Rezitation.
Viele dieser Details kehren in der einen oder anderen Abwandlung leitmotivisch wieder, und dies ist nur ein Grund, das Album als Ganzes, als gelungenes musikalisches Hörspiel zu rezipieren.

Uwe Schneider  (African Paper)  26/06/2021

 

Coniglio chiama e Uggeri risponde, così sembra dire il musicista meneghino con “Does The Moon Not Dream”. La stessa attitudine pandemica lo ha portato, in questa occasione, a collaborare con una giovinetta dell’est americano che probabilmente non ha mai visto se non nei canali della virtualità. Anche su di lui vedo stagliarsi l’ombra di Drake, e l’essere culo e camicia con gente come Bob Corn e My Dear Killer lo dimostra, ma non mi sentirei mai di spendere le parole musicista neo-classico. Il suo metodo compositivo mi sembra infatti ben diverso, affidato alla casualità dei suoni che gli capitano fra le mani e che va a pasticciare in puzzle forse meno raffinati e leggiadri ma altrettanto intensi di quelli cesellati da Coniglio. Anche nell’occasione, avvalendosi del contributo fondamentale di Elena Botts (in arte Mourning Dove), Uggeri centra il bersaglio con un connubio perfettamente riuscito di rumori dalla varia provenienza. L’americana contribuisce con testi importanti, ha vinto vari concorsi di poesia, oltreché con un recitato sensuale alla Anita Lane e con un cantato cristallino alla Joan Baez. Il materiale di partenza, in questo caso, è grezzo, e viene fatto un processo di raffineria attraverso l’inserimento di parti suonate da quel po’ po’ di talenti che trovate elencati sotto. Sentite a tal proposito con quale savoir-faire viene effettuato l’inserimento simil marcia funebre bandistica della tradizionale Bella ciao in quel crogiuolo di rumori futuristi che alimentano il titolo eponimo. Il risultato finale è così più ruvido ma altrettanto affascinante di quello raggiunto nel disco di Coniglio.
Per concludere facendo ancora un paragone con la pittura, quella di Uggeri mi sembra una pittura materica, con uso di tempere dai colori medio-forti.

Mario Biserni (Sands-zine) 22/09/2021

ADN