Scosse Elettriche – Geografia Invisibile

Scosse Elettriche in Gestalt von Riccardo Sinigaglia an Piano, Fenderpiano, Synthi EMS, Moog Sonic Six, Farfisa Keyboards, Odissey 2006 & Baroque Flutes sowie Davide Zolli an Drums & Percussions, die bespielten Geografia Invisibile (DNN 044 C) mit ‘Il Cammino Delle Complicazioni‘ [Der Weg der Komplikationen] als Suite in 5 Facetten. Dark Ambient oder Drone sind nur schwache Beschriftungen für das, was sich da abspielt. Dongend, klackend, mit klimpernden, tupfenden, jauligen, tremolierenden, brütenden Keysounds und mit Flötenklängen, die einen locken in Landschaften und Städte, die Italo Calvino unsichtbar genannt hat und François Schuiten obskur, geheimnisvoll. Über die Marco Polo erste Gerüchte mitgebracht hatte. Sinigaglia erscheint als verzauberter Verzauberer, phantastisch, minimal, tagträumerisch, blumig. Zolli stöbert vorwärts und seitwärts, er zählt die Sekunden, die Meilen mit trappelnden Pfoten, er markiert den Weg, zeigt mit wedelndem Schwanz wo’s langgeht. Er rockt, wenn Sinigaglia rauf und runter quirlt, vom Hundertsten ins Tausendste kommt und den Synthi furzen und jaulen lässt. Helldunkle Flöten, pfeifender, zwitschernder Synthsound, Klingklang und Arpeggio der Fenderkeys erzählen bei ‘Le Costellazioni Sconfitte‘ [Die besiegten Sternbilder] himmelschreiende Geschichten. Zolli paukt und tackert die Sterne dazu, die Kämpfenden und die, die besiegt hinken. Für ‘Panorami Inesistenti‘ [Nicht existierende Panoramen] klimpert, stakst, hüpft Sinigaglia zuletzt über Pianotasten hin zu bluesigem Duktus, und Zolli lässt dazu das Becken rascheln.

Rigobert Dittmann (Bad Alchemy 130) October 2025

 

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