Thomas Barrière – Habituons Nous À La Pluie

Image d’une piscine dans un espace désertique, sorte d’oasis artificiel… Tout est là! Les titres sont marqués par l’onniprésence de l’eaux: Danse de la pluieMoussonAquaplaningL’oeil du cycloneKatrina (l’ouragan). Les sonorités mises en jeu sont, elles, en partie tout a moins tributaires de ces espaces extra-européens marquées soit par le manque, soit par l’abondance de l’eau (avec les Amérindiens, le Sud-Est asiatique, les steppes mongoles, l’Afrique). L’ensemble des 10 pièces (qui s’achévent sur un orage) est rempli d’une forme de moiteur inhérente, suggérée par les divers montages entre instruments (guitares acoustiques, boites à rythme, harmonica, cloches tubulaires, violon tsigane), sons divers collectés un peu partout. C’est en effet à une oeuvre electroacoustique particulière qque l’uditeur est confronté. Ce montage sonore utilise aussi bien des textes récités par leur auteurs (Aragon et Les Yeux d’Ebe dans “L’Oeil d’un Cyclone“, punctuè par “t’as des beaux yeux, tu sais” de Gabin), un poéme de Léopold Senghor (“Katrina“), les sons de trafics routiere avec les sirènes (“Aquaplaning“), divers chants plus ou moins incantatoires… Travail qui aboutit à la creation de piéces souvent lancinantes, parfois plus gaies et traversées d’exquisses de ritournelle (“Mousson“, “Le Bateau Ivre“, “Confiné (to Jacques Maigne)“), pouvant évoquer le gamelan indonésien (“Pawang hujan“). Une réorientation du travail Thomas Barriére, qui s’est fait connaitre avec un album Primaire en 2014, dévolu surtout à la guitare?

Pierre Durr (Revue & Corrigée 129)

 

 

Thomas Barrière ist wohl vor allem Gitarrist, versteht aber auch sonst noch eine ganze Reihe von Instrumenten zu bedienen. Nach eigener Aussage hat ihn mit 22 das Album “Step Across the Border” von Fred Frith maßgeblich beeinflusst. Seitdem ist er vor allem als Musiker in den Bereichen Tanz, Theater und Kunstinstallation tätig. 2014 erschien sein erstes Soloalbum “Primaire”, dem im März 2021 das hier rezensierte “Habituons Nous À La Pluie” beim Label Alma De Nieto gefolgt ist.

Aufgenommen hat Barrière die CD wohl weitestgehend im Alleingang, wobei aber ein nicht geringer Teil der Klänge nicht primär von ihm erzeugt wurden. Wie auf der Rückseite des Digipacks aufgeführt, kamen eine ganze Reihe von Samples zum Einsatz, auf denen u.a. Trompetenspieler aus Zentralafrika, ein Zigeunerduo, Teile einer schlechten kanadischen TV-Show, Jean Gabin und Sonny Boy Williamson, ein Märchenerzähler, ein Pygmäenstamm und Baumwollpflücker zu hören sind, und viele, viele mehr, Sprachfetzten, Geräusche und diversen Klang beinhaltend. Die restlichen Sounds hat dann wohl Barrière erzeugt, vermittels diverser Instrumente, die aber nicht detailliert aufgeführt werden.

Ein recht eigenartiges Gemenge an Klang, Geräusch, Sprache und Gesang hat Barrière zusammen gebastelt, welches klar in der RIO-Tradition steht, durchaus verwandt im Geiste mit Produktionen von Fred Frith, aber mit mehr Gewicht auf Erzeugnissen der menschlichen Stimme, und mit einer gelegentlich folkig-weltmusikalischen Ausrichtung. Allerlei Geplinge von Zupfinstrumenten, dezentes Tastenwabern, elektronische Gewebe und perkussive Einlagen werden mit diversen instrumentalen Samples und vor allem recht viel Gesang und Rezitation vermengt, mitunter effektverfremdet. Das Ergebnis ist eine bunte Sammlung an folkig-weltmusikalichen Songkonstrukten, schräg-zupfenden Ethnogemengen, freieren Klangcollagen, seltsamen perkussiv-sakralen Elaboraten und bizarr-elektronischen Stimmflickenteppichen.

Habituons Nous À La Pluie” ist ein durchaus gelungenes Album, das wohl vor allem RIO-Adepten zusagen sollte, die sich solcherlei Musik versehen mit exotischen Stimmbeiträgen und klappernd-perkussiv-weltmusikalischer Ausrichtung vorstellen können. Das Ganze ist sehr farbig konstruiert, dicht vermengt, arbeitet sich druckvoll produziert voran, klingt schön frisch und weißt einen großen Eigenständigkeitsfaktor auf. Eine seltsame, bisweilen faszinierende, mitunter auch etwas schwerer verdauliche Klangreise wird auf jeden Fall geboten. Aufgeschlossenen Schräghörern sei die Scheibe sehr empfohlen.

Wertung: 12/15

Achim Breiling (Babyblaue-Seiten.de) 30/08/2021

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